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Trauer und Solidarität: Unsere Botschaft nach Israel

Wir sind entsetzt angesichts der exzessiven Gewalt und des Terrors, die Menschen in Israel seit den Morgenstunden des 7. Oktober 2023 durch die Terrororganisationen Hamas aus dem Gazastreifen und Hisbollah aus dem Libanon erfahren müssen. Massive Raketenangriffe, Entführungen, grausame Ermordungen und Folter führten in den letzten Stunden zu mindestens 700 Toten und tausenden Verletzten.

Unser tiefes Mitgefühl gilt allen Betroffenen und Hinterbliebenen. Wir stehen solidarisch an ihrer Seite und bieten unsere Hilfe für die Betroffenen und ihre Angehörigen an.

AMCHA unterstützt seit 1987 in Israel jedes Jahr tausende Überlebende der Shoah und ihrer Familien in der Bearbeitung ihrer schweren Traumata in Folge von Verfolgung, Folter und Genozid. In Form von Kriseninterventionen stellt AMCHA diese breite Expertise jetzt allen Betroffenen zur Verfügung.

Die AMCHA-Zentren im Süden Israels sind besonders von der massiven Gewalt betroffen. Überlebende der Shoah, Familienangehörige aber auch Mitarbeitende der Zentren wurden direkt und indirekt Zeug*innen.

In ganz Israel werden bei Überlebenden der Shoah durch diese anhaltende Gewalt Traumata reaktiviert, auch bei Familienangehörigen, die durch transgenerationale Folgen geprägt sind.

Israel bietet noch rund 125.000 Überlebenden eine Heimat. Das Gefühl, ein sicheres Zuhause für sich und die Familie gefunden zu haben, ist für sie von zentraler Bedeutung. Angesichts solcher Erfahrungen von Gewalt und Sorge um nahe Angehörige schwindet diese Sicherheit. Ein Leben in Sicherheit und Frieden, das auch in Israel stets Bedrohungen von außen ausgesetzt war, rückt in Tagen wie diesen in weite Ferne.

Wir versuchen derzeit mit unseren Partnern in Israel die Situation vor Ort zu erfassen und zu klären, welche Unterstützung wir von Deutschland aus leisten können. Schon jetzt wissen wir aber, dass der psychosoziale Versorgungsbedarf dramatisch ansteigen wird.

Insbesondere angesichts der menschenverachtenden Kundgebungen in Deutschland, die die Gewalt und die hohen Opferzahlen feiern, begrüßen wir das schnelle Handeln der Sicherheitsbehörden zum Schutz jüdischer und israelischer Einrichtungen. Gleichzeitig sind wir in großer Sorge angesichts des aggressiven Antisemitismus, dem in Folge der jetzigen Gewalt in Israel bereits jetzt Jüd*innen und Israelis in Deutschland ausgesetzt sind.

In den nächsten Tagen informieren wir Sie weiter darüber, wie AMCHA psychosoziale Unterstützung leistet und wie Sie uns dabei helfen können.

Haben Sie selbst Bedarf nach Austausch? Dann bieten wir Ihnen einen informellen Gesprächskreis an. Melden Sie sich gerne unter: info@amcha.de

Benötigen Sie selbst therapeutische Unterstützung und Begleitung? Dann bieten die Kolleg*innen von OFEK – Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung (www.ofek-beratung.de)  und MATAN (auf Hebräisch: www.matanline.de) Hilfe an.

Eindrücke von der Mahnwache am 12. Oktober 2023 in Berlin, organisiert zusammen mit New Israel Fund Deutschland

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