Entsetzt blicken wir auf den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, die konfrontiert mit Gewalt in Angst leben und um ihr Leben fürchten.Wir denken besonders auch an diejenigen, mit denen wir in den vergangenen Jahren in der Ukraine im Rahmen des Present Past-Programms zusammenarbeiten durften. Unser Dialog- und Trainingsprogramm hatte die Förderung psychosozialer Unterstützung nach kollektiver Gewalt zum Ziel.In diesen Stunden müssen sie nicht nur mit der kriegerischen Gewalt umgehen. Sie übernehmen über das menschenmögliche hinaus Verantwortung für diejenigen, die als Überlebende der Shoah, als marginalisierte Gruppen wie Roma oder als geflüchtete Menschen aus Syrien in der Ukraine Hilfe und Schutz suchten.Dass Putin seinen brutalen Angriffskrieg mit der „Entnazifizierung der Ukraine“ begründet, ist an Zynismus nicht zu überbieten.
Am 27. März 2022 fand im Jüdischen Museum eine besondere Veranstaltung statt: Marina Chernivsky (OFEK e.V. – Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung), Laura Cazés (ZWST) und Lukas Welz, AMCHA Deutschland / BAfF e.V. diskutierten über die psychosozialen Folgen von Krieg und Flucht. Die Veranstaltung rahmte das sehr bewegende Solidaritätskonzert mit Marina Frenk, Svetlana Kundish, Sasha Lurje und Mariana Sadovska.
Wir unternahmen erste Versuche einer Einordnung verschiedener Perspektiven der Flucht, des Krieges, der Traumata über Generationen hinweg und der Solidarität. Die Einnahmen des Solidaritätskonzertes setzen wir von AMCHA Deutschland für die Unterstützung medizinischer Hilfe in Ukraine ein.
Foto: Boris Shavlov, Club Dialog e.V.