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Berlin, 26. Juni 2019, 18 Uhr: Zwischen den Generationen – Umgang mit Folgen kollektiver Gewalt in der Ukraine

Umgang mit Folgen kollektiver Gewalt in der Ukraine

Mittwoch, 26. Juni 2019, 18.00 Uhr

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Kronenstraße 5, 10117 Berlin (U Stadtmitte)

Podiumsdiskussion auf Deutsch und Russisch mit Übersetzung.

Um Anmeldung bis Montag, 24. Juni 2019, wird gebeten: veranstaltung@amcha.de

Veranstaltungsflyer
Seit über 30 Jahren unterstützt AMCHA Deutschland die psychosoziale Hilfe für Überlebende der Shoah und ihre Nachkommen in Israel. Mit unserem Programm PresentPast – Gegenwärtige Vergangenheit fördern wir die transnationale Vernetzung und die Stärkung und Ermächtigung von Akteuren der psychosozialen Hilfe nach kollektiver Gewalt.

Traumata nach kollektiver Gewalt hinterlassen Spuren, die von Generation zu Generation weitergetragen werden können. Dies gilt in besondere Weise für Länder, die in ihrer Geschichte politische oder soziale Umbrüche erfahren haben und gegenwärtig in Zeiten des Konflikts leben.

Als eine vielfältige und geschichtsträchtige Gesellschaft ist die Ukraine in mehrfacher Hinsicht von der Vergangenheit berührt worden. Dazu gehören Folgen der deutschen Besetzung, der Shoah sowie die langanhaltenden Auswirkungen des sowjetischen Regimes. Auch Kämpfe um nationale Unabhängigkeit sowie politische und soziale Transformationen führten zu Brüchen, die sich zwischen den Generationen eingegraben haben.

Über die Generationen hinweg verschränken sich historische Ereignisse mit familienbiografischen Erfahrungen und formen den Umgang mit gegenwärtigen Konflikten. Die traumatische Wirkung aktueller Ereignisse wird dadurch verstärkt. Darüber hinaus spielt die Instrumentalisierung der Vergangenheit in der Ostukraine eine herausgehobene Rolle. Minderheiten wie Roma werden zusätzlich marginalisiert und müssen Diskriminierung und Gewalt erfahren.

Das Panel legt die Schichten einer gegenwärtigen Vergangenheit in der Ukraine frei und fragt, welche Wege für einen Umgang mit Traumatisierungen hilfreich und möglich sein können. Die Veranstaltung bildet den Abschluss eines einjährigen transnationalen Dialogs in der Ukraine mit ukrainischen, deutschen und israelischen Expertinnen und Experten.

Programm

18.00 Uhr          Begrüßung

18.20 Uhr          Einführung: Marina Chernivsky, Vorstand AMCHA Deutschland, Leiterin Kompetenzzentrum Prävention und Empowerment ZWST

18.45 Uhr          Panel
Moderation: Miriam Kosmehl, Bertelsmann Stiftung

Marina Chernivsky ist als Psychologin und Bildungsexpertin in der Ukraine aktiv und Programmleiterin von PresentPast über langanhaltende Folgen kollektiver Gewalt und Chancen friedenspolitischer Interventionen.
Viola von Cramon ist als Politikerin und durch eigene Projekte seit vielen Jahren mit der Ukraine verbunden.
Dina Gud, Sozialarbeiterin, ist Projektkoordinatorin PresentPast Ukraine und unterstützt durch den Danish Refugee Council Ukraine zivilgesellschaftliche Initiativen in der aktuellen Konfliktsituation.
Miri Lerner ist Psychologin und Psychotherapeutin bei AMCHA Israel und arbeitet dort zu transgenerationalen Folgen der Shoah mit Überlebenden und ihren Nachkommen.
Svitlana Osipchuk arbeitet als Historikerin und Lehrbeauftragt am Igor Sikorsky Polytechnisches Institut Kyiv über die Folgen stalinistischer Repressionen und aktuelle Konfliktlinien.

20.00 Uhr         Kleiner Empfang

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