Impressionen aus dem Comic-Workshop “Geschichte(n) in mir – einmal anders”
Am 20. und 21. Juni trafen wir uns in Kreuzberg zu einem spannenden Experiment: 10 Nachkommen von Verfolgten des Nationalsozialismus kamen zusammen, um über ihre Geschichten zu sprechen – und zu zeichnen. Geleitet von der Künstlerin Nathalie Frank und dem Psychotherapeuten Martin Auerbach entdeckten die Teilnehmenden, wie man dem Unsagbarem Ausdruck verleihen kann: Wie lässt sich die Nachwirkung der Verfolgungsgeschichte der Vorfahren auf Papier bringen? Wie finde ich Ausdruck dafür, wie mich diese Geschichte geprägt hat? Nach zwei emotionalen Tagen voller Austausch, gemeinsamen Lachen und Weinen entstanden mehrere kleine Comics, die auf unterschiedlichste Weise von transgenerationalem Trauma erzählen. Es war eine besondere Erfahrung für die Teilnehmenden, unterschiedliche Geschichten zum Umgang mit traumatischer Vergangenheit zu hören und auf viele Gemeinsamkeiten zu stoßen.
Im Rahmen unseres Projektes „Welche Stimme haben wir?” zur Einbeziehung und Beteiligung von Nachkomm*innen NS-Verfolgter in die historisch-politische Bildungsarbeit ist ein weiterer Comic-Workshop im Herbst 2024 geplant.
Ansprechperson bei Fragen zum Projekt – Dr. Svetlana Burmistr (svetlana.burmistr@amcha.de).
Das Projekt „Welche Stimme haben wir?“ ist ein Kooperationsprojekt der KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, AMCHA Deutschland e.V. und dem Bundesverband Information und Beratung für NS-Verfolgte e.V. Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.