Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der deutsch-deutschen Vereinigung rief AMCHA das Projekt “Gegenerinnung/en – Jüdische Perspektiven auf die deutsche Einheit und die Transformation 1989/90” unter der Leitung von Alisa Gadas ins Leben: Es entstand eine Interviewreihe mit Jüdinnen*Juden, die die jüdische Landschaft in Deutschland prägen, sowie mit verschiedenen Expert*innen aus dem Feld.
Drei Jahrzehnte nach der deutsch-deutschen Vereinigung, der Friedlichen Revolution und dem Mauerfall haben sich diese Ereignisse im kollektiven Gedächtnis verankert. Doch Was wird da eigentlich erinnert – und wie? Wer erinnert, wer feiert überhaupt? Und wer nicht?
Jüdische Gegenerinnerungen bieten die Perspektive, sich 1989/90 mit neuen Fragen zu nähern. So prägten die Erfahrungen der Generation, die das nationalsozialistische Deutschland noch erlebt und überlebt hatte, die Sorgen und Herausforderungen, die Jüdinnen*Juden in der Umbruchszeit zu bewältigen hatten.
Der Kanon vielfältiger jüdischer Erinnerungen an diese gesellschaftlichen Transformationen hat das Potential, die sich verfestigenden deutsch-deutschen Erfolgserzählungen von 1989/90 zu irritieren, zu ergänzen und herauszufordern.
Mit Salomea Genin, Wolfgang Herzberg, Annette Leo, Jalda Rebling, Irene Runge, Eva Nickel, Enrico Heitzer, Anetta Kahane, Sharon Adler, Ilko-Sascha Kowalczuk, Karamba Diaby, Bjoern Weigel, Alexander Walther, Sergey Lagodinsky.