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Mentalisierungsdefizite und transgenerationelle Weitergabe von Traumata: Erkennen-Erklären-Behandeln

6. August 2022 @ 10:00 - 17:00

Kostenlos

Bekannterweise geben Eltern traumatische Erfahrungen, die sie selbst nicht bewältigen können, an ihre Kinder weiter. Das Eindringen der Vergangenheit der Eltern in die Gegenwart der Kinder kann sich über das Bindungsverhalten, Identifikation mit der Bindungsperson und über Erziehungspraktiken vollziehen. Insbesondere bei Kriegs- und Foltererfahrungen, Erfahrungen von Misshandlungen und Missbrauch, bei psychischen Erkrankungen der Eltern, sowie bei Flucht- und Migration treten transgenerationelle unbewusste Übertragungsphänomene in der nachfolgenden Generation auf. Sie werden nicht gemerkt und führen zu Mentalisierungsdefiziten und psychotherapeutischen Herausforderungen.
Im transkulturellen Kontext können Traumaübertragungen und Mentalisierungsdefizite beispielsweise als kulturgebundene Verhaltens- und Denkweisen missinterpretiert werden. Im Seminar wird, neben theoretischer Darstellungen, mit Hilfe von Fallbeispielen aus Behandlungen das Verständnis für den Zusammenhang zwischen Mentalisierungsdefiziten und transgenerationelle Traumaübertragung dargestellt. Außerdem wird gezeigt, wie im Sinne eines emotionalen Nachreifens, die mentalisierungsbasierte Therapie bei den, durch Weitergabe der elterlichen Traumata entstandenen Entwicklungs- und Reifedefiziten der Betroffenen gute Abhilfe leisten kann.
Dies setzt voraus, dass Psychotherapeut* die therapeutische Beziehung unter den Mentalisierungaspekten stets reflektieren. Praxisrelevante Anwendung des Konzeptes der Mentalisierung im Bereich der Psychotherapie von transgenerationeller Traumaübertragung wird geübt. Betont wird der emotionale Prozess (nicht die Inhalte), das Denken über das Fühlen sowohl im eigenen Binnenraum als auch bei anderen. Beispiele aus der eigenen Praxis der Teilnehmer*innen sind willkommen.

Dr. Ljiljana Joksimovic ist Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalyse. Chefärztin der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, LVR Klinik Viersen, Expertise im Bereich der transkulturellen mentalisierungsbasierten Psychotherapie.

Dr. Veronika Bergstein ist Einzel- und Gruppenpsychoanalytikerin, Sexualtherapeutin, Familien- und Paartherapeutin, Supervisorin und Selbsterfahrungsleiterin.

Die Teilnehmenden erhalten 9 Fortbildungspunkte durch die Ärztekammer Berlin.

Das Seminar richtet sich an ärztliche und psychologische Psychotherapeut*innen (und in
Ausbildung)
Da die Teilnehmer*innenanzahl begrenzt ist, wird um vorherige Anmeldung unter event@amcha.de gebeten.

Details

Datum:
6. August 2022
Zeit:
10:00 - 17:00
Eintritt:
Kostenlos

Ort

Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse (BIPP)
Pariser Str. 44
Berlin, 10707
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Veranstalter

Amcha Deutschland e.V.
E-Mail
event@amcha.de
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