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“Vor allem geht es um Würde”

“Wird dem Traumatisierten, wird dem Überlebenden Würde entgegengebracht. Wenn jemand Würde bekommt, dann ist immer jemand da, ein anderer, der bereit ist zuzuhören. Viele Menschen haben lange nicht von ihren Erlebnissen erzählt, denn sie hatten Angst, man wird sie nicht würdigen, man wird ihr Leiden nicht richtig akzeptieren können. Manchmal hat man ihnen ihre Leidensgeschichte auch gar nicht geglaubt. Das haben wir auch heute bei Kriegsüberlebenden in vielen Ländern, die Schlimmes erlitten haben. Daher müssen wir die Geschichte kennen, wir müssen uns die Lebensgeschichten anhören  können, und wir müssen würdigen können, dass Menschen in diesen ganz komplizierten Situationen auch sehr unterschiedlich reagiert haben. Die Überlebenden wollen nicht idealisiert werden, sie wollen nicht kritisiert werden, sie wollen, dass wir wirklich daran Interesse haben, sie kennenzulernen und ihren Lebensweg und Leidensweg zu respektieren.“

So beschreibt Dr. Martin Auerbach seine ganz persönlichen Erfahrungen mit Überlebenden in der Traumatherapie auch mit Blick auf die Arbeit in der humanitären Hilfe für Geflüchtete aus Syrien in Jordanien und Deutschland.

Ich finde, Martin Auerbach beschreibt einen ganz wesentlichen Aspekt menschlichen Zusammenlebens. Sich Zeit zu nehmen und unseren Lieben, aber auch Menschen, die wir vielleicht nicht kennen, Aufmerksamkeit zu schenken, Ihnen zuzuhören, zu würdigen und ihnen so Kraft und Hoffnung zu schenken.

Ich danke Ihnen allen, die Sie in diesem ereignisreichen Jahr die Arbeit von AMCHA und die Hilfe für die Überlebenden unterstützt haben!

Ihnen und Ihren Angehörigen wünsche ich eine frohe Weihnachtszeit und für das neue Jahr, dass es für Sie ein gesundes und friedliches werde,

Ihr

Lukas Welz
Vorstandsvorsitzender AMCHA Deutschland e.V.

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