Gedenken, aber die Überlebenden nicht vergessen!
AMCHA Deutschland ruft dazu auf, anlässlich des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz am 27. Januar im Rahmen der wichtigen und richtigen Gedenkveranstaltungen nicht nur der Ermordeten zu gedenken, sondern sich auch mit der Situation derer zu beschäftigen, die das Grauen überlebten. Bis heute kämpfen tausende mit den psychischen Folgen und leiden unter Angstzuständen, Panikattacken und Depressionen.
Während die Zahl der Überlebenden jährlich sinkt, steigt die Zahl derer, die aufgrund ihrer Traumata auf dringende psychologische und psychosoziale Hilfe angewiesen sind, weiter deutlich an. 2014 verzeichnete AMCHA einen Anstieg von fast 9% auf 17.812 Klienten, das sind mehr als doppelt so viele Hilfesuchende, wie noch vor 10 Jahren. Heute leben noch ca. 193.000 Überlebende in Israel.
Die stärker werdende Nachfrage nach Hilfsangeboten ist für Experten nicht überraschend. Denn die Folgen lange Zeit unterdrückter Traumata treten vor allem im Alter auf, durch das Ausscheiden aus dem Berufsleben, wenn Partner sterben, soziale Kontakte abnehmen und Kinder wegziehen. und Tätigkeiten wie Beruf, Familie oder soziale Kontakte abnehmen. Viele der heute noch lebenden Opfer Verfolgten sind in zunehmendem Maße auf psychologische Hilfe angewiesen, da die Leiden aufgrund schwerer Traumata gerade im Alter zunehmen.