Am 22.-23.November führten wir in Kooperation mit dem Leo Baeck Institute – New York|Berlin unseren zweiten Comic-Workshop für Nachkommen von Verfolgten des NS-Regimes durch. Die Künstlerin Nathalie Frank und der Psychotherapeut Martin Auerbach, ehemaliger klinischer Leiter von AMCHA Israel, begleiteten die zehn Teilnehmenden durch zwei Tage auf der Suche nach Ausdruck für das, was in vielen Familien oft unaussprechbar bleibt. Auch wenn es für viele herausfordernd war, die Geschichte der Familie und die eigene Geschichte durch Bilder und nicht nur durch Worte zu erzählen, war es oft gerade dieser Denkprozess, der half, die eigenen Traumata in einem neuen Licht zu betrachten. Trotz der teilweise sehr unterschiedlichen Familienbiografien und Verfolgungskontexte fanden die Teilnehmenden viele Bezugspunkte, und vor allem fanden sie zu einer essentiellen Erkenntnis: Sie sind mit ihren Fragen, Gedanken und Sorgen nicht allein.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmendensowie bei Martin Auerbach und Nathalie Frank für die zwei erkenntnisreichen und emotionalen Tage und beim Leo Baeck Institute – New York|Berlin für eine gastfreundliche und geborgene Atmosphäre. Wir freuen uns auf den weiteren Austausch!
Das Projekt „Welche Stimme haben wir?“ ist ein Kooperationsprojekt der KZ-Gedenkstätte Neuengamme mit der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, AMCHA Deutschland e.V. und dem Bundesverband Information und Beratung für NS-Verfolgte e.V. Das Projekt wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert.