allgemein | foerderung-seelischer-gesundheit | meldung | pressemitteilung

80 Jahre nach Auschwitz: Erinnern gegen das Vergessen, Handeln gegen den Hass

Heute, am 27. Januar 2025 jährt sich die Befreiung von Auschwitz zum 80. Mal. Es ist ein Tag des Gedenkens – aber auch ein Weckruf. Antisemitismus und Rassismus nehmen wieder zu, während „Nie wieder“ oft zur leeren Phrase wird. Was bedeutet es heute, aus der Geschichte zu lernen?

Politische und gesellschaftliche Akteure mahnen, dass viele jüngere Menschen in Deutschland wenig über den Holocaust wissen. In einer Zeit, in der Zeitzeugen sterben und die Shoah immer weiter in die Vergangenheit rückt, wird die Aufgabe, diese Erinnerung wachzuhalten, dringlicher denn je.

Gleichzeitig wächst die Gefahr, dass die Geschichte relativiert, verdrängt oder für politische Zwecke instrumentalisiert wird.

Erinnerungskultur muss unbequem sein – sie muss klare Fragen stellen und konsequentes Handeln einfordern. Sie darf nicht erstarren, sondern muss sich aktuellen Herausforderungen stellen.

Denn die Vergangenheit endet nicht in Büchern: Sie lebt fort in den Narben der Überlebenden, in den Traumata ihrer Nachkommen und in den Strukturen unserer Gesellschaft. Auschwitz ist keine abgeschlossene Geschichte. Es ist eine fortwährende Warnung vor den Abgründen, die unsere Gegenwart bedrohen.

Die steigenden Klient*innenzahlen bei AMCHA Israel zeigen, wie tief die Shoah bis in die Gegenwart reicht. Es sind nicht nur die Überlebenden, die Hilfe brauchen, sondern auch ihre Kinder und Enkel, die den Schmerz und die Traumata weitertragen. Diese transgenerationale Weitergabe von Leid zeigt, dass die Geschichte von Auschwitz nicht vorbei ist. Sie fordert auch heute Heilung – und Verantwortung.

Hier setzt die Arbeit von AMCHA an. AMCHA Israel bietet Überlebenden und ihren Familien psychosoziale Unterstützung, während AMCHA Deutschland sich für eine kritische und zukunftsorientierte Auseinandersetzung mit der Shoah einsetzt. Erinnerung muss konkret sein – als Hilfe, als Bildung, als Haltung.

Auschwitz ist nicht Vergangenheit. Auschwitz ist eine gegenwärtige Warnung – und ein Auftrag.

chevron-downchevron-down-circle