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Rede zur Ausstellungseröffnung von Helena Schätzle

Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung “Leben nach dem Überleben” am 28. Januar 2016 im Auswärtigen Amt in Berlin

Es bewegt mich sehr, heute hier zu stehen. So viele Monate, so viel Herzblut ist in diese Arbeit geflossen.
Gehört habe ich von unaussprechlichen Erlebnissen, zu tiefster Unmenschlichkeit, unglaublicher Brutalität die auch auf das Leben Heute und die nachfolgenden Generationen immer noch ihren Einfluss haben. So oft wollte ich schreien: STOP und die Geschichte rückwärts drehen. Doch was ich noch mehr erfahren durfte ist Liebe. Überschüttet wurde ich damit. Gestärkt und von offenen Armen getragen.
Eingedeckt mit Leckereien, mitgenommen auf Ausflüge, eingeladen zu Geburtstagen und jüdischen Feiertagen, So viele Saftas und Sabas, Omas und Opas habe ich nun gefühlt in Israel. Ich durfte Tochter sein, Enkelin und Schwester. Und so viel durfte ich lernen, durch die Geschichten, aber vor allem durch die viele viele Zeit, die wir miteinander verbrachten, das Leben leben.

Ich möchte Pnina zitieren, die sagte: Ich liebe die Menschen, ich liebe das Leben. Mein Leben ist viel zu schön um es mit Hass und schlechten Gedanken zu verbringen. Diesen Blick nach vorne, das Vertrauen in die Zukunft, in das Leben trotz oder gerade durch die Erfahrungen der Vergangenheit ist es, was ich versuchen möchte durch diese Arbeit weiterzutragen. Meine größte Freude, ein ganz großes Geschenk ist es für mich, dass Pnina, Richard und George heute hier mit einem Teil ihrer Familien bei uns sein können.

Aber mit uns sind auch die Überlebenden, die heute nicht kommen konnten. Zwi, Regina, Ruth, Judith, Halina, Yael, Yehuda, Elias, Niza, Giselle, Avraham.

Danken möchte ich ihnen allen für ihre Offenheit, für Ihre Liebe, für ihr Vertrauen. Ebenfalls danken möchte ich Amcha Israel und Deutschland für die viele viele Unterstützung. Und Lukas Welz für die Initiation des Ganzen, das Vertrauen in mich und unsere wunderbare Zusammenarbeit! Allen Mitstreitern denen Lukas schon gedankt hat und den hunderten von Helfern und Unterstützern dieses Projekts.

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