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Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

Grußwort des Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland zum 30-jährigen Bestehen von AMCHA

Liebe Freunde und Mitglieder von Amcha!

Erst vor kurzem berichtete mir ein Lehrer, dass nichts seine Schüler so beeindruckt habe wie ein Gespräch mit einem Schoah-Überlebenden. Erst in diesem Gespräch hätten die meisten Schüler begriffen, was sie zuvor im Unterricht über den Nationalsozialismus und seine Verbrechen gelernt hatten.

Es ist ein besonderes Verdienst jener Menschen, die diese Verbrechen überlebt haben und heute noch rüstig genug sind, ihre Erinnerungen und Erfahrungen an die heutigen Generationen weiterzugeben. Doch auch all jene, die dazu nicht in der Lage sind, sind für uns eine Bereicherung. Selbstkritisch sollten wir uns jedoch alle fragen: Was tun wir, damit diese Menschen einen Lebensabend in Würde verbringen können? Wie fangen wir die Schoah-Überlebenden mit ihren Traumata und körperlichen Leiden eigentlich auf?

Diese Frage stellten sich zuerst Überlebende selbst – und gründeten den Verein Amcha. Zum Glück bildete sich sehr schnell auch ein deutscher Zweig von Amcha. Seitdem kümmern sich die ehrenamtlichen Helfer von Amcha um die Überlebenden und machen zugleich auf ihre Lage aufmerksam.

Zum 30-jährigen Bestehen möchte ich Ihnen allen im Namen der jüdischen Gemeinschaft, im Namen der Überlebenden und ihrer Kinder und Kindeskinder dafür unseren Respekt und unsere Anerkennung, vor allem aber unseren tiefen Dank aussprechen!

Ich hoffe, dass Sie Ihre Arbeit weiterhin so gut fortsetzen können. Unsere Unterstützung werden Sie dafür im Rahmen unserer Möglichkeiten immer haben!

Dr. Josef Schuster
Präsident
Zentralrat der Juden in Deutschland

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